Nachhaltigkeit in der textilen Fertigung

Lange Zeit war die Kostenreduktion durch Verlegung der textilen Fertigung in Billiglohnländer der Trend schlechthin. Viele Hersteller verlagerten handwerksintensive Arbeitsschritte in Länder wie China, da China aber mittlerweile ebenfalls bereits teurer geworden ist auch in Länder wie Äthiopien. Dass es auch anders gehen kann zeigt ein relativ neuer Trend hin zu einer nachhaltigen Fertigung. Dabei werden bewusst Arbeitsschritte zurück in Länder geholt in denen auch der Endkonsument die textilen Produkte kauft. Das spart Transportwege und kommt der Ökobilanz zugute, denn bisher war es immer so, dass ein Produkt oft tausende von Kilometer Transportwege hinter sich ließ bis es beim Endkonsumenten landete.

Möglich wird dieser Trend durch neue disruptive Technologien wie diese z.B. vom Technologieunternehmen Provenance geliefert werden. Mithilfe einer Provenance App halten alle an der Produktion beteiligten Personen ihre Fertigungsschritte fest. Dank Blockchain Technologie entsteht dabei eine digitale Geschichte mit Informationen über Standorte, Fertigungsprozesse, Materialien, zeitliche Abfolge und Menschen hinter den Produkten. Der Endkunde kann das Etikett scannen und auf alle diese Informationen zugreifen. So kann eine nachhaltige Produktion als Gütesiegel vom Endkunden kontrolliert, wertgeschätzt und auch z.B. durch einen höheren Preis honoriert werden. Es entsteht ein ähnliches Bewusstsein wie z.B. bei der Nahrungsmittelproduktion mit Ländle - Produkten in Vorarlberg. (Vgl. https://www.texprocess-blog.com/nachhaltigkeit-2-0-chancen-der-digitalisierung-fuer-die-textil-und-modeindustrie/)

Eine weitere Möglichkeit die Fertigung sogar bis zum Shop zu verlagern entsteht durch 3D - Drucker. Diese Möglichkeit nutzt derzeit das Unternehmen Adidas für seine personalisierten Laufschuhe. Aus derartigen Trends können Umwelt sowie Arbeitsbedingungen profitieren und das Unternehmen kann flexibler und schneller auf Kundenwünsche und Bedürfnisse des Marktes reagieren. Auch Überproduktionen werden wirksam verhindert, da hohe Zwischenlagerstände vermieden werden können. (Vgl. https://www.texprocess-blog.com/nachhaltigkeit-2-0-chancen-der-digitalisierung-fuer-die-textil-und-modeindustrie/)

Durch den Einsatz von z.B. neuartigen, modernen Nährobotern und der Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bereits beim Produktdesign werden neue High - Tech Produkte wieder vermehrt in Europa produziert und nicht in Billiglohnländern hergestellt. Es gibt in der Mode auch bereits Gegentrends wie z.B. Slow Fashion die wieder vermehrt auf höhere Lebensdauer setzen. Dies wäre besonders bei Schuhen wünschenswert, da die wenigsten Schuhe z.B. noch ein ganzes Jahr überdauern. Entsprechende Green Fashion / Eco Fashion stellt gänzlich neue Herausforderungen an die Textilindustrie. Ideen gibt es aber genug. So stellen Unternehmen auch aus Plastikflaschen, die geschreddert werden und zu neuen Textilfasern weiterverarbeitet werden neue Textilprodukte her. (Vgl. http://www.lead-innovation.com/blog/nachhaltige-l%C3%B6sungen-in-der-textilindustrie).

Die Textilindustrie ist also im Umbruch. In den letzten Jahren hat sich ein Trend zur Nachhaltigkeit entwickelt. Dabei werden neuartige innovative Materialien und neue Prozesse eingeführt sowie der Ressourcenverbrauch wie Wasser und Chemikalien optimiert. Zuguterletzt berücksichtigt Nachhaltigkeit auch das Recycling und soziale sowie ökologische Faktoren wie z.B. Tierschutz. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend zur Nachhaltigkeit im Sinne unserer Umwelt fortsetzt und ausweitet.

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