Die Fertigung im Billiglohnland Äthiopien mit Inteos

In meinem letzten Blog - Artikel vor gut einem Jahr auf diesem Blog habe ich darüber berichtet, dass ein Gegentrend zur Fertigung in Billiglohnländern für bessere Nachhaltigkeit stattfindet. Trotz dieses Gegentrends bevorzugt die Textilindustrie natürlich aber auch weiterhin die Fertigung in Billiglohnländern. Im letzten Blog Artikel habe ich davon berichtet, dass diesbezüglich manche Industrien eine Fertigung in Äthiopien aufbauen, da China bereits zu teuer geworden ist. In diesem Blog Artikel geht es nun um die Fertigung im Billiglohnland Äthiopien mit Inteos.


Herausforderungen im Management

Die Löhne sind in Äthiopien zwar niedriger als in Ostasien, allerdings arbeiten die äthiopischen Arbeiter und Arbeiterinnen auch langsamer als die asiatischen Menschen (vgl. https://www.deutschlandfunk.de/textilproduktion-made-in-ethiopia.799.de.html?dram:article_id=434026). Damit sich also der Umzug nach Äthiopien rentiert muss ein besonderer Fokus im Management auf die Effizienz gelegt werden und darauf, dass die Stücke nahe an der dafür vorgesehenen Zeit gefertigt werden. Ansonsten geht der Kostenvorteil durch niedrigere Löhne aufgrund einer niedrigeren Effizienz teilweise oder ganz wieder verloren.

Die tatsächliche Effizienz je Mitarbeiter ist hoch individuell, schwankt stark und ist von vielen Faktoren wie auch sicherlich der jeweiligen Tagesverfassung der Mitarbeiter abhängig. Für die 30 bis 40 Euro Verdienst im Monat lässt es sich allerdings auch in Äthiopien schwer leben (vgl. https://www.deutschlandfunk.de/textilproduktion-made-in-ethiopia.799.de.html?dram:article_id=434026).


Gesundheitliche Herausforderungen

Krankheitsbedingte Ausfälle sind vor allem bei den effizient arbeitenden MitarbeiterInnen problematisch. Einige Unternehmer gehen deshalb dazu über von Unternehmensseite her eine gewisse Gesundheitsvorsorge zu leisten und leisten daher das Notwendigste an Stelle der Regierung.


Spirituelle Herausforderungen

Einige Mitarbeiter von Halo GmbH brachten Geschichten mit zurück von Äthiopien die auch auf den vorherrschenden Glauben Bezug nehmen. So gäbe es immer wieder Fälle von Arbeitern und Arbeiterinnen die während der Arbeit ausflippen. Unter den ArbeiterInnen hat sich herumgesprochen, dass der Teufel hinter diesen Fällen steckt. Entsprechend führt man die betroffenen ArbeiterInnen an einen Brunnen mit "heiligem Wasser", gibt ihnen eine Kopf - Dusche mit diesem heiligem Wasser und stellt fest, dass dies das Problem in den meisten Fällen beseitigt und die betroffene Person nach dieser Dusche mit dem heiligen Wasser weiterarbeiten kann. Erklärt werden diese Fälle durch die neue Durchstrukturierung des Lebens aufgrund der Arbeit, da vor dem Arbeitsplatz im Werk das Leben gänzlich unstrukturiert war und mit der neuen Arbeit extrem strukturiert ist.


Hoffnung für die äthiopische Regierung

Während also die ArbeiterInnen ihre erste Möglichkeit haben Geld zu verdienen und trotz der recht niedrigen Löhne zufrieden sind hofft die Regierung auf eine Industrialisierung des Landes und Export - Erträge. (vgl. https://www.deutschlandfunk.de/textilproduktion-made-in-ethiopia.799.de.html?dram:article_id=434026)


Projektumsetzung mit Inteos

Der entsprechende Fokus auf die Effizienz ist auch in den Anforderungen ans ERP System erkennbar. Mit Inteos hat das Management des Werks jederzeit den Überblick über alle Effizienzkennzahlen sowohl der beteiligten Menschen als auch Maschinen. Sämtliche Ausfälle und Stops sind begründet erfasst, ein typischer Management - Zyklus von "Planung, Durchführung, Kontrolle und Korrektur" kann mit Inteos vollständig mit den entsprechenden aktuellen Daten für alle Produktionslinien und Mitarbeiter regelmäßig durchlaufen werden. Den Analysemöglichkeiten sind dabei praktisch keine Grenzen gesetzt. Auch für die notwendige Übersicht mit dem Helikopterblick auf das gesamte Werk ist gesorgt. Ich denke als Informatiker ist es wichtig nicht aus den Augen zu verlieren, dass hinter jeder Effizienzkennzahl ein äthiopischer Mensch steckt. Es sind eben nicht nur Zahlen sondern oft auch menschliche Schicksale mit diesen Zahlen verbunden, auch wenn die örtliche Distanz zu Afrika hier aus Vorarlberg recht groß ist.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wenn Sie Chemikalien mischen

Die Wette von Europa auf die Nachhaltigkeitsstrategie